„Wie bist du zur Fotografie gekommen?“ – Inspiriert von dieser Nachfrage einer Kollegin, bin ich eine gedankliche Reise in meine Vergangenheit angetreten, die vor mehr als zwei Jahrzehnten startete. Wie der Weg vom Hobby zum Beruf bei mir aussah, habe ich für euch und mich zusammengetragen. Begeben wir uns gemeinsam auf diesen Ausflug durch die Zeit, in der sich auch die Fotografie stark weiterentwickelte.
Genau datieren, wann mein Interesse am Fotografieren begann, kann ich nichtmehr. Ich erinnere mich daran, dass ich als Teenager mit meinem ersten eigenen Fotoapparat alles mögliche mit Film fotografierte und Spaß daran hatte. Vor der Linse hatte ich meistens Blumen, Häuser und Stilleben.
Irgendwann übergab mir ein Bekannter seine analoge Minolta Spiegelreflexkamera mit verschiedenen Objektiven. Mit dieser Kamera habe ich vermehrt auch Porträts fotografiert. Freunde standen regelmäßig vor meiner Kamera und ich konnte üben. Meist habe ich dabei mit s/w-Filmen fotografiert. 2003, als es noch keine YouTube-Tutorials oder Online-Workshops gab, besuchte ich einen Volkshochschulkurs und lernte dort die Grundlagen Blende, Belichtungszeit, ISO und die Unterschiede der Brennweiten.
Zunächst ließ ich die Filme in der Drogerie entwickeln. In der Schule hatte ich dann die Möglichkeit im eigenen Fotolabor das erste Mal ins Entwickeln von s/w-Fotos reinzuschnuppern. Daraufhin fand ich einen Fotolabor-Kurs in Berlin, den ich besuchte. Ich lernte die Feinheiten der Arbeit mit Licht und Entwickler kennen und fand es sehr faszinierend, wie die Bildentwicklung funktionierte. Oft brauchte es mehrere Versuche, bis das Ergebnis auf dem Fotopapier so wurde, wie gewünscht. Viele Nachmittage und Abende verbrachte ich dort im Labor und entwickelte meine Lieblingsbilder selbst.
Selbstporträts mit Minolta vor einem Spiegel (2004)
Vor 20 Jahren kam dann langsam die Digitalfotografie auf. Zu Beginn sträubte ich mich dagegen und fotografierte weiterhin mit Film. Zum Ende meiner Schulzeit 2005 bekam ich dann meine erste Digitalkamera mit 5 MP, die überall dabei war und ich alles damit fest hielt. Ich erstellte damals für unser Abibuch verschiedene Fotocollagen meiner Kurse und hatte daran großen Spaß!
Nach dem Abitur besuchte ich verschiedene Vorstellungsveranstaltungen von Hoch- und Berufsschulen und bewarb mich für unterschiedliche Studien- und Ausbildungsangebote rund um das Thema Fotografie.
Meine Bewerbungen hatten aber keinen Erfolg und ich entschied mich für einen anderen Weg. Ich landete beim Kommunikationsdesign und begann ein Jahr später meine berufliche Ausbildung. Ein Teil dieser dreijährigen Zeit besuchte ich auch fotografische Kurse, weil nach wie vor mein Interesse an Fotografie groß war. Die unterschiedlichen Fotografie Aufgaben machten mir immer Spaß, aber am meisten gefiel es mir, wenn Porträts entstehen sollten. Zu dieser Zeit kaufte ich mir dann meine erste digitale Spiegelreflexkamera – eine Nikon, der Marke ich bis heute treu bin. Mit den Kit-Objektiven (Zommlinsen) habe ich eine ganze Weile fotografiert, bis ich meine erste Festbrennweite, ein 35 mm Objektiv ergänzte.
Da mein Umfeld wusste, wie gerne ich fotografiere, habe ich begonnen auch Paarfotos und Familienfotos zu machen. Meine erste Hochzeit durfte ich 2008 im privaten Rahmen fotografieren. Meine Zwischenprüfung und Abschlussarbeit setzte ich natürlich auch mit Fotos erfolgreich um.
Nach meiner Ausbildung meldete ich 2009 mein Fotografie-Gewerbe an. In die Arbeitswelt bin ich als Grafikdesignerin gestartet, fotografierte nebenher vereinzelte Anfragen, die über Empfehlungen von Freunden kamen. Auch in meinem Job hatte ich die Möglichkeit Fotos für Kundenprojekte zu machen. Dadurch bekam ich einen ersten Einblick in die Businessfotografie.
Zunächst spielte Bildbearbeitung keine sehr große Rolle in meiner Fotografie, ich fotografierte direkt in JPG und passte nur Basics an. Durch ein Praktikum in einem Designbüro lernte ich die Bildbearbeitung und Bildretusche näher kennen und lieben.
Einiges später nutzte ich dann auch Lightroom zur Stapelbildbearbeitung. Als ich mir 2012 meine neue Nikon DSLR kaufte, wechselte ich von JPG auf RAW. Außerdem habe ich mich im Studiobereich ausprobiert, was gerade im Winter eine gute Alternative zum fotografieren war. Trotzdem bevorzugte ich die Arbeit in der Natur.
2017/2018 Erste Porträts von mir für meine Website
Erstes Fotoshooting, das nicht über Empfehlung, sondern Werbung kam
Es war lange mein Traum mich als Fotografin selbstständig zu machen. In meinem Kopf dachte ich, dass ich so weit sei und genügend Erfahrung gesammelt hätte, wenn ich 40 bin. Durch eine berufliche Neuausrichtung wagte ich den Schritt zehn Jahre eher. Ich hatte mich dazu entschieden, weiterhin als selbstständige Grafikerin zu arbeiten (» weinfeindesign) und gleichzeitig voll in die Fotografie zu starten (» weinfeinfoto). Nach einer vorbereitenden Zeit, in der ein Businessplan, mein Firmenname und » meine erste Website entstand, startete ich Mitte 2016 in die hauptberufliche Selbstständigkeit und hatte dabei durch einen Gründerzuschuss das erste halbe Jahr auch finanzielle Unterstützung.
Die ersten Fotoshootings als hauptberufliche Fotografin fanden weiterhin für Freunde oder deren Freunde statt, bis ein Jahr später über Werbung auch die ersten Kunden kamen, die mich vorher nicht kannten. So konnte ich mein Portfolio Stück für Stück erweitern und viel Erfahrung sammeln.
2019 legte ich mir eine neue DSLR zu – die Nikon D850, mit der ich auch jetzt noch fotografiere. Nach einer 85 mm Festbrennweite, kam noch ein 50 mm Objektiv dazu, das aktuell meine Lieblingsbrennweite ist. Die Bildbearbeitung ist zudem ein geliebter Teil meiner Fotografie geworden. Mittlerweile zu Capture One gewechselt, habe ich meinen Stil gefunden, der sich nur minimal im Laufe der Jahre geändert hat.
In neue Themen arbeite ich mich regelmäßig ein und absolviere Weiterbildungen, wie zum Beispiel zur Blitzfotografie oder Mensch-Hund-Fotografie. Außerdem finde ich den Zweig Videografie sehr spannend und kann diese Kombi zunehmend in Kundenprojekten einsetzen.
Seit Beginn meiner Vollzeitselbstständigkeit standen mehr als 50 Familien – von denen einige auch immer wiederkommen – mehr als 25 Hochzeitspaare, über 20 JGA-Gruppen und 10+ Mensch-Hund-Teams vor meiner Kamera. Ebenso wenden sich immer mehr Firmen und Selbstständige an mich für neue Businessfotos.
Nach vielen Fotoshootings und Weiterbildungen zum Thema authentisch anleiten, ist mein Ziel, meine Fotoshootings noch entspannter für meine Kunden zu gestalten, indem meine Anleitungen authentische Emotionen schaffen. Außerdem ist mein Vorhaben mit intensiverer Outfitabstimmung farblich noch mehr Harmonie in meine Bilder zu bringen.
Ich möchte weiterhin emotionale, intensive, ungestellte Fotos von euch und euren Liebsten kreieren, die euch zeigen wie ihr seid. Dabei werde ich mich immer weiter entwickeln und bin so gespannt, wie meine Fotografiereise weitergeht.
Hoffentlich kann ich auf meiner Reise noch viele Menschen kennenlernen und ihre Geschichte für sie erzählen.
Hey, ich heiße Chrissy Weineich und arbeite seit
8 Jahren selbstständig als Fotografin und Designerin in Berlin.
Ihr könnt eure Nachricht oder Frage per Formular oder E-Mail an mich senden.
Ich melde mich schnellstmöglich bei euch
eure Chrissy